Sparheldin Podcast Folge 9 mit Karolina Decker von FinMarie

Gender Pay Gap, Gender Pension Gap, Gender Investing Gap und schließlich eine längere Lebenserwartung – Frauen stehen vor besonderen finanziellen Herausforderungen im Hinblick auf den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge.

Karolina war für verschiedene Banken tätig und hat langjährige Erfahrung am Kapital- und Immobilienmarkt. Nach vielen Gesprächen mit anderen Frauen hat Karolina Decker, die Gründerin des internationale Frauen-Netzwerks Mind the Gap e.V., zudem das Fintech FinMarie gegründet, um die speziellen Bedürfnisse von Frauen in puncto Geldanlage zu adressieren. Denn Frauen investieren anders als Männer! Worauf legen Frauen besonders Wert beim Investieren? Darüber habe ich mit Karolina in dieser Podcast-Folge gesprochen.

In dieser Folge erfährst du…

➡ wie Frauen es schaffen, finanziell unabhängig zu werden⠀
➡ was Frauen unbedingt bei ihrer Finanzplanung berücksichtigen sollten⠀
➡ welche Gründe dazu führen, dass Frauen die besseren Investoren sind⠀

Nicht nur für Frauen interessant. Denn in puncto Investieren können beide Geschlechter aufgrund der unterschiedlichen Herangehensweisen sehr gut voneinander lernen.

 

Warum investieren Frauen ihr Geld nicht (an der Börse)?

Diese Frage hat sich Karolina in der Vergangenheit häufig gestellt. Viele Frauen schrecken vor finanziellen Investments zurück und trauen sich sich nicht, ihr Geld selbst in die Hand zu nehmen, um dieses langfristig zu vermehren. Wenn von Investoren gesprochen wird, dann geht es häufig um Männer. Doch mittlerweile beschäftigen sich auch immer mehr Frauen mit ihren Finanzen und Investments, um den Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit zu gehen.

Als Gründe von Frauen für bewusste Entscheidungen gegen Investitionen nennt Karolina vor allem die Intransparenz sowie die Unsicherheit des Finanzmarktes. Frauen wollen den Markt erst verstehen und möchten wissen, was mit ihrem investierten Geld passiert. Außerdem legen sie großen Wert auf ausführliche Informationen über ihre Kosten und verbinden das eigene Geld mit
einer gewissen Sicherheit. Demnach legen Frauen, wenn überhaupt, nur kleinere Summen mit langfristigen Hintergedanken an. Männer hingegen setzen häufig auf kurzfristige Investments mit der Hoffnung auf schnelle Gewinne. Sie machen einfach und denken nicht lange nach – zumindest einige.

Frauen sind die besseren Investorinnen

Dieser Fakt wurde von sämtlichen langfristigen Studien belegt. Frauen legen ihr Geld nämlich im Regelfall langfristig und transparent an und sammeln im Vorhinein ausgiebige Informationen über die entsprechenden Investments. Ein klassischer ETF-Sparplan oder das regelmäßige Anlegen von konkreten Summen nennt Karolina hierbei als Beispiele. Eine Investorin verfügt im Regelfall über eine realistische Risikokalkulation und kann somit Investments häufig besser einschätzen. Sie versucht sämtliche Risiken zu vermeiden, um möglichst risikofrei und sicher zu investieren. Des Weiteren geht sie strategischer vor als ein Mann und berücksichtigt vor der Investition mehr Informationen. Sie analysiert, lässt sich Zeit und schaut erst einmal sämtliche Optionen an, um diese dann mit anderen zu vergleichen.

Außenstehende denken oftmals, die nachhaltige Vorgehensweise beim Investieren von Frauen würde sich
nicht lohnen, aber langfristiges und nachhaltiges Investieren heißt nicht gleich niedrige Rendite. Auch kleinere Investments oder Sparpläne können sich auszahlen und langfristig sehr lukrativ sein. Wichtig ist dabei nur, dass regelmäßig angelegt, bzw. investiert wird.

Frauen können es sich nicht leisten, ihr Geld nicht zu investieren

Ein wichtiger Punkt ist: Frauen haben eine längere Lebenserwartung als Männer und
benötigen eine entsprechende Absicherung für ihre Zukunft. In Deutschland lebt eine Frau im Durchschnitt etwa fünf bis sieben Jahre länger als ein Mann, wodurch jede verheiratete Frau irgendwann einmal auf sich alleine gestellt sein wird. Um im Alter
abgesichert zu sein, macht es Sinn, dass Frauen sich bereits frühzeitig mit den Themen Finanzen und Investments sowie Geldanlage vertraut machen.

Frauen sollten selbstbewusst mit ihren Finanzen umgehen können, unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrer Lebenssituation. In der Regel verdienen Frauen weniger Geld als Männer. Das liegt vor allem daran, dass viele
Mütter in Teilzeit arbeiten, nach der Elternzeit Schwierigkeiten haben, wieder in ihren Berufsalltag zu kommen oder ausschließlich als Hausfrauen tätig sind. Bei diesem Einkommensunterschied spricht man von einem Gender Pay Gap, welcher zur Folge hat, dass das zukünftige Vermögen einer Frau in der Regel deutlich geringer ist, als das eines Mannes.

Auch die Corona-Pandemie trägt zu Einkommensunterschieden bei. Gerade Frauen arbeiten vermehrt im Gastgewerbe, z. B. Teilzeit-Kellnerinnen oder Reinigungskräfte in Hotels oder Ferienunterkünften. Da das Gastgewerbe aktuell weitgehend still steht, befinden sich viele Arbeitnehmerinnen in Kurzarbeit und bekommen nur einen gewissen Anteil ihres normalen
Lohns ausgezahlt. Somit steigt das potentielle Armutsrisiko bei Frauen für deren Zukunft.

Karolinas Tipps und Empfehlungen für Frauen und ihre Finanzen

Es ist egal, wie alt ihr seid oder in welcher Lebenssituation ihr euch befindet, beschäftigt euch ausführlich mit dem Thema Finanzen, vor allem jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie. Nehmt euch die Zeit, um mit eurer Familie sowie mit Freunden und Bekannten über Finanzen und Investments zu sprechen. Schaut, wie und wo ihr erste Summen investieren wollt und setzt euch die finanzielle Freiheit als ein großes Ziel für eure Zukunft.

Geld ist definitiv kein Tabu-Thema mehr. Frauen müssen ihre Einstellung zum Thema Finanzen ändern und sich neben der finanziellen Unabhängigkeit als langfristiges Ziel auch weitere kurz- und mittelfristige Finanzziele setzen. Auf der Facebook-Seite von Karolinas Netzwerk „Mind the Gap“ sowie sämtlichen Social-Media Kanälen vieler Finanzexperten finden Frauen viele wertvolle Informationen rund um das Thema Finanzen (und Frauen). Karolina empfiehlt außerdem das Courage-Magazin sowie
das Handelsblatt als Informationsquellen zu den Themen Finanzen, Altersvorsorge und Vermögensaufbau.

Frauen und Männer können beim Investieren voneinander lernen

Sowohl die Frauen als auch die Männer verfügen über positive und über negative Eigenschaften und Vorgehensweisen bezüglich kurz-, mittel- oder langfristiger Investments. Beide Parteien können in dieser Hinsicht beim Investieren etwas voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Es ist nur wichtig, anzufangen und nicht ewig zu warten. Je früher Frauen (und auch Männer) damit beginnen, sich über Finanzen zu informieren und zu investieren, desto profitabler und erfreulicher ist das Endergebnis.

Vor allem Frauen benötigen häufig den Mut, um Finanzentscheidungen auch wirklich zu treffen und mit dem Investieren zu starten. Dabei können Männer ihnen helfen, ihnen Mut zusprechen und sie unterstützen. Den kompakten Finanzmarkt zu verstehen, ist ein ausführlicher Lernprozess, welcher nicht von heute auf morgen zu meistern ist. Es braucht seine Zeit, welche sich am Ende aber so gut wie immer bezahlt macht.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Frauen das Ruder bei ihren Finanzen selbst in die Hand nehmen, dann hör dir auch unbedingt die Folge im Sparheldin Podcast an. Dort erhältst du viele weitere Tipps und Empfehlungen, wie Frauen mit dem Investieren beginnen und als Investorin durchstarten.

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